Die Jünger hatten Angst. Sie hatten alles aufgegeben, alles zurückgelassen, um Jesus Christus nachzufolgen. Ihre Familien, ihre Berufe, ihren Wohlstand – alles. All ihre Hoffnungen hatten sie auf ihn gesetzt. Doch nun war Jesus tot – gekreuzigt, wie ein Verbrecher. Und mit Jesus Christus waren auch all die Hoffnungen der Jünger auf eine herrliche Zukunft gestorben. Zu dieser Angst und Hoffnungslosigkeit gesellten sich dann auch noch Scham- und Schuldgefühle, denn gerade in der dunkelsten Stunde hatten sie ihren Meister verlassen. Einer von ihnen war Petrus. Der Petrus, der als erster verstanden hatte, dass Jesus der Christus ist. Der Petrus, der ein so enger Freund von Jesus war. Der Petrus, der ihm bis in den Tod hatte folgen wollen. Am Ende hatte er ihn verleugnet. Was sollte nun aus ihm und den anderen Jüngern werden? An einem einzigen Tag, dem Todestag Jesu, war ihr Leben, so wie sie sich das vorgestellt hatten, zusammengebrochen.
Doch dann geschah das Unglaubliche: Jesus Christus stand von den Toten auf und besiegte den Tod. Das Grab war leer! Diese unfassbare Nachricht verbreitete sich zunächst unter den verängstigen Jüngern, die es selbst kaum glauben konnten, und später dann wie ein Lauffeuer bis in alle Welt: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden (vgl. Lk 24,34)! Und mit Jesus Christus waren auch all die Hoffnungen der Jünger wieder auferstanden. An einem einzigen Tag, dem Auferstehungstag Jesu, hat sich ihr Leben für immer gewandelt.
Jesu Auferstehung ist der Zeitpunkt in der Weltgeschichte, der alles veränderte. Und zwar nicht nur für seine damaligen Jünger, sondern auch für dich und mich. Der Apostel Petrus, dem der Auferstandene selbst erschienen war, schreibt Jahre später in seinem Brief an eine weitere Generation verängstigter und leidender Christen, die, wie wir, Jesus selbst nie zu Gesicht bekommen haben:
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1Petr 1,3)
Mit diesen Worten ermutigt der Apostel die Christenheit bis heute. Lass uns nun drei wunderbare Wahrheiten betrachten, mit denen uns Petrus vor Augen führt, wie sehr unser Leben an der Auferstehung Jesu Christi hängt.
1. Die Auferstehung Christi ist der Grund unserer Wiedergeburt
Der Apostel schreibt: „[Gott], der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat …, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“.
Die erste fundamentale Aussage, mit der Petrus das Leben von Christen mit der Auferstehung Jesu verknüpft, ist folgende: Durch die Auferstehung Christi, haben wir (die Gläubigen) neues und ewiges Leben bekommen! Jesus hat nicht nur den Tod besiegt, nein, er hat auch neues Leben errungen – und zwar das wahre und ewige und erfüllte Leben, nach dem sich jeder Mensch sehnt. Das Leben, das sich kein Mensch erarbeiten oder verdienen kann (vgl. Tit 3,4–5). Das Leben, von dem Jesus zum Pharisäer Nikodemus sagte: Ohne dieses wird niemand in das Reich Gottes kommen (vgl. Joh 3,3).
„Die Auferstehung bedeutet also nicht nur neues Leben für Christus, sondern auch neues Leben für jene, die ihm vertrauen. Was für eine hoffnungsvolle Nachricht für alle, die an ihrer Sünde und Schwachheit verzweifeln könnten.“
Doch Jesus, der selbst das neue Leben als der Auferstandene verkörpert, behält dieses Leben nicht für sich, sondern er schenkt es freimütig „nach seiner großen Barmherzigkeit“ all denen, die an ihn glauben. Die Auferstehung bedeutet also nicht nur neues Leben für Christus, sondern auch neues Leben für jene, die ihm vertrauen. Was für eine hoffnungsvolle Nachricht für alle, die an ihrer Sünde und Schwachheit verzweifeln könnten.
Wer nun aufmerksam die Worte von Petrus liest, der wird etwas Wundervolles feststellen: Gott vertröstet uns mit der Wiedergeburt nicht auf unbestimmte Zeit. Ganz im Gegenteil. „Gott hat uns wiedergeboren“. Das ist bereits geschehen! So schreibt es auch der Apostel Paulus an die Gemeinde in Korinth: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2Kor 5,17). Wir Christen haben bereits neues Leben bekommen. Wir sind von den Fesseln der Sünde befreit worden. Das mag sich manchmal nicht so anfühlen. Für die verfolgten und leidenden Christen, an die Petrus schrieb, fühlte es sich mit Sicherheit nicht so an. Doch das ändert nichts an der Tatsache. Dieses neue Leben hast du bereits jetzt, wenn du an Jesus Christus als deinen Retter und Herrn glaubst, weil seine Auferstehung der Grund deiner Wiedergeburt ist.
2. Die Auferstehung Christi ist der Grund unserer Hoffnung
Doch Petrus bleibt nicht bei dieser Aussage stehen. Sein Fokus liegt hier nicht nur auf der Tatsache, dass Christen schon in der Vergangenheit wiedergeboren worden sind, sondern darauf, dass sie durch die Wiedergeburt eine Zukunft haben. So schreibt er: „[Gott], der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“
Christen sind wiedergeboren zu einer Hoffnung oder auch „in“ eine Hoffnung hinein. Mit anderen Worten: Die Wiedergeburt bringt eine Hoffnung auf die Zukunft mit sich. Das Leben als Christ hat also noch ein größeres Ziel. Denn Gott hat uns nicht nur neues Leben in dieser Welt geschenkt, sondern er wird uns darüber hinaus an seinem unermesslichen Reichtum und Erbe teilhaben lassen, welches er für uns im Himmel bereithält (vgl. 1Petr 1,4; Eph 2,7; Kol 3,24 u. Röm 8,17). Kannst du das glauben? Christen werden am Erbe Christi beteiligt. Denn durch seinen Tod und die Auferstehung teilt Jesus nicht nur das neue Leben, sondern auch sein himmlisches Erbe freigiebig mit allen, die an ihn glauben und damit ebenfalls Kinder Gottes werden.
Das ist unsere Hoffnung. Wir dürfen wissen, dass unser Leben auf Erden und selbst der Tod für uns nicht das Ende ist, so wie er für Jesus nicht das Ende war. Wir brauchen die Erfüllung nicht im Hier und Jetzt finden, weil wir die Ewigkeit in Fülle bei Gott verbringen werden. Mit so einer Hoffnung können wir befreit leben. Und diese Hoffnung ist „lebendig“, wie Petrus schreibt. Die Hoffnung ist lebendig, weil Christus lebendig ist! Diese Hoffnung gibt es nur, weil er auferstanden ist.
„Jesus ist der Lebendige! Und zwar bis in alle Ewigkeit. Die Frage ist nun, ob dein Leben mit Christus verbunden ist oder nicht.“
Im letzten Buch der Bibel erscheint Jesus dem Apostel Johannes. Und er spricht zu ihm diese unglaublichen Worte: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Offb 1,17–18). Jesus ist der Lebendige! Und zwar bis in alle Ewigkeit. Die Frage ist nun, ob dein Leben mit Christus verbunden ist oder nicht.
3. Die Auferstehung Christi führt uns in die Anbetung Gottes
Der Apostel hat aufgezeigt, dass sowohl unsere Vergangenheit (die Wiedergeburt) als auch unsere Zukunft (das ewige Leben bei Gott) an der Auferstehung Jesu Christi hängen. Doch auch das reicht ihm nicht. Denn Petrus macht darüber hinaus deutlich: Sowohl das neue Leben, welches wir bereits erhalten haben, als auch die lebendige Hoffnung, die uns schon jetzt Zuversicht gibt, haben Auswirkungen in der Gegenwart. Gott hat uns durch die Auferstehung Christi so viel geschenkt, dass es uns im schon im Hier und Jetzt in die Anbetung Gottes führen sollte. Petrus schreibt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“
Die Anbetung und Verherrlichung Gottes sind unser Lebensziel. Dazu hat Gott uns und diese Welt geschaffen (vgl. Kol 1,16). Diesem Lebensziel sind wir früher nicht gerecht geworden. Im Gegenteil, unser Leben hat Gott Unehre bereitet. Doch es ist eine wunderbare Tatsache, dass wir Christen durch die Auferstehung Jesu befähig worden sind, unser Lebensziel zu erfüllen. Gott hat uns aus der Sünde und Gottlosigkeit gerettet und uns neues Leben geschenkt, damit wir ihn schon jetzt und in alle Ewigkeit verherrlichen können (vgl. Eph 1,3–11). Wir sind befreit worden, ein Leben nach Gottes guten Maßstäben führen zu können. Was für ein Geschenk es ist, nicht mehr nach den Maßstäben dieser Welt leben zu müssen. Was für ein Segen, dass wir nicht mehr haltlos unseren Begierden oder den Lügen dieser Welt folgen müssen. Wir können durch Christi Auferstehung ein Leben führen, das gut und an der Wahrheit ausgerichtet ist. Wir können unser Lebensziel erfüllen, indem wir Gott, nicht zuletzt heute am Osterfest, mit unseren Lippen und unseren Taten loben. Wir können ihn anbeten und seinen Namen verherrlichen (vgl. Eph 1,12). Wir können uns freuen über das, was er bereits getan hat, was er gerade tut und was er noch tun wird. Sag mir, ist das nicht herrlich?
„Unser Leben als Christen hängt an der Auferstehung Christi, sowohl in Vergangenheit, Gegenwart als auch in der Zukunft.“
Unser Leben als Christen hängt an der Auferstehung Christi, sowohl in Vergangenheit, Gegenwart als auch in der Zukunft. Und nichts könnte uns zuversichtlicher und fröhlicher machen als das. Denn wenn Jesus lebt, leben auch wir. Und ich kann dir eines sagen: Er lebt!
Quelle: https://www.evangelium21.net/media/3271/warum-dein-leben-an-der-auferstehung-christi-haengt mit freundlicher Genehmigung von Evangelium21